Wie wird ein Herzinfarkt behandelt?
Entscheidend bei der Therapie eines Herzinfarkts ist die erste Stunde nach Auftreten der Beschwerden. Denn innerhalb dieser Zeit kann der Sauerstoffmangel am ehesten wieder ausgeglichen werden. Bereits nach sechs Stunden sind die Folgen der Durchblutungsstörung nur noch eingeschränkt zu beheben. Je früher also die Behandlung bei einem Herzinfarkt einsetzt, desto höher sind die Überlebenschancen.
Erstmaßnahmen
Damit der Infarkt sich nicht ausbreitet, muss die Durchblutung des Herzens so schnell wie möglich wiederhergestellt werden. Wichtige Maßnahmen zur ersten Hilfe sind dabei:
- Anruf beim
Notdienst
Der Anruf beim Notarzt
Wenn Sie den Notarzt benachrichtigen, denken Sie an die folgenden W-Fragen:- Wer ruft an?
- Wo ist es passiert?
- Was ist passiert?
- Wie viele Verletzte gibt es?
- Welche Art der Verletzung ist es?
- Beruhigen des Patienten und Ruhelagerung mit erhöhtem Oberkörper
- Ausziehen von einengender Kleidung
- Acetylsalicylsäure (hierdurch kann ein Blutgerinnsel in den Koronararterien verkleinert werden)
- Herzdruckmassage zur Herz-Lungen-Wiederbelebung, wenn es zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kommt
Behandlung im Krankenhaus
Nachdem schon der Notarzt die künstliche Sauerstoffzufuhr eingeleitet und unter Umständen einen Katheter zur Vene gelegt hat, findet die eigentliche Behandlung des Herzinfarktes auf der Intensivstation im Krankenhaus statt. Erstes Ziel dabei ist, die verschlossenen Herzkranzgefäße wieder zu öffnen.
Behandlungsmöglichkeiten sind:
- Die Gabe von blutverdünnenden Medikamenten durch eine Thrombolyse. Sie ist jedoch nur sinnvoll, wenn sie innerhalb eines bestimmten Zeitraums nach dem Herzinfarkt (rund sechs Stunden) durchgeführt wird. Danach kann mit einer Thrombolyse meist kein Behandlungserfolg mehr erzielt werden.
- Ballondilatation, unter Umständen mit anschließender Implantation eines Stents
- Bypass-Operation